Das automatisierte Wasserphantom von LAP optimiert Inbetriebnahme und Qualitätssicherung von MR-LINAC-Geräten
Mit dem THALES 3D MR SCANNER können Medizinphysiker QA-Testroutinen in ihren MR-geführten Strahlentherapie-Systemen beschleunigen. Daneben profitieren sie von einer neuen Version des Phantoms, die für vergleichbare Verbesserungen der Workflow-Effizienz bei Tunnel-LINACs sorgt.
Den Originalartikel finden Sie auf der Website von Physics World.
Nach der vollständigen Produkteinführung im Frühling letzten Jahres hat sich der THALES 3D MR SCANNER für Radioonkologie-Einrichtungen als eine Art Game-Changer erwiesen. Medizinphysik-Teams, die für die Überwachung der Akzeptanz und die fortlaufende Prüfung von MR-geführten Strahlentherapie-Systemen (MR/RT) der neuen Generation verantwortlich sind, verfügen mit dem Scanner über einen „Goldstandard für die Kontrolle der Dosisgenauigkeit“.
Der THALES 3D MR SCANNER, den das auf Qualitätssicherung im Bereich Laser und Strahlentherapie spezialisierte Unternehmen LAP entwickelt hat, bietet Strahlentherapie-Physikern ein 3D- und MR-kompatibles motorisiertes Wasserphantom, das speziell für eine reibungslose Inbetriebnahme und Qualitätssicherung von MR-LINAC-Therapiegeräten ausgelegt ist. Den Anforderungen entsprechend ist der Phantom MR-sicher – das heißt, alle Systemkomponenten sind aus nicht-ferromagnetischen, für die Verwendung im Magnetfeld des MRI-Scanners zertifizierten Materialien hergestellt. Der automatisierte Einrichtungsprozess (der weniger als 15 Minuten Vorbereitungszeit erfordert) und vordefinierte Mess-Sequenzen helfen dem Medizinphysik-Team, Zeit zu sparen und ihre Testroutinen zu vereinfachen.
„Wir sind noch in der Anfangsphase, aber die klinische Resonanz und die Aufnahme des THALES 3D MR SCANNERS in der Community der MR/RT-Nutzer stimmen uns sehr positiv“, erklärt Thierry Mertens, selbst Medizinphysiker und bei LAP Business Development Manager für den Bereich Healthcare.
Workflow-Effizienz als Priorität
Auch die Vermarktung des neuen Wasserphantoms entwickelt sich überaus schwungvoll. Im ersten Quartal des Jahres 2021 wurden wichtige Meilensteine wie die FDA-Zulassung gemäß 510(k) erreicht, und dank CE-Kennzeichnung kann LAP die Installationen bei klinischen Kunden im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) hochfahren. In beiden Regionen wird das Phantom im Paket mit jährlichen Wartungsbesuchen, Aktualisierung von Software und Hardware sowie einer konfigurierbaren mehrjährigen Garantie vertrieben.
Besonders wichtig ist die Zugkraft klinischer Standorte in den USA und im EWR, die zu den ersten Nutzern der Lösung gehören. Schließlich wird das Feedback dieser Kunden die Entwicklungspläne für den THALES 3D MR SCANNER im Jahr 2022 und darüber hinaus maßgeblich beeinflussen. In nächster Zeit richtet LAP den Fokus bei der Produktinnovation eindeutig auf die Workflow-Effizienz. „Mit diesem Ziel erweitern wir die Software-Funktionalität des Phantoms. Konkret geht es dabei um die Einführung eines durchgängigen Scan-Modus“, sagt Mertens. „So können Strahlentherapie-Physiker bei der Qualitätskontrolle von Geräten Zeit sparen und sich auf andere wichtige Aufgaben konzentrieren.“
Während die erste Version des Phantoms für die Qualitätssicherung des MRIdian MR/RT-Systems von ViewRay optimiert ist, arbeiten Mertens und seine Kollegen an einem maßgeschneiderten Wasserphantom, das das Unity MR-LINAC-Gerät von Elekta unterstützt.
Die Arbeiten daran sind bereits weit fortgeschritten, und die Produktentwicklungs-Ingenieure von LAP stehen in einem umfassenden Austausch mit klinischen Endnutzern von Elekta Unity. „Wir müssen den klinischen Strahlentherapie-Nutzern zuhören, um unser Anforderungsprofil entwickeln zu können und genau verstehen, wie der MR-LINAC in einem klinischen Umfeld eingesetzt wird“, fügt Mertens hinzu.
Unabhängige Verifikation
In der klinischen Praxis sind am Ende natürlich die Medizinphysiker für die Bereitstellung einer sicheren und effektiven MR/RT-Therapie verantwortlich. Hier können unabhängige QA- und Überprüfungstools wie der THALES 3D MR SCANNER ihre Stärke ausspielen. Sie liefern exakte Strahlungsdaten und Strahlungsmodell-Visualisierungen und prüfen, ob die abgegebene Strahlung in Bezug auf den Patienten tatsächlich korrekt ist.
In der Praxis wird der THALES 3D MR SCANNER zusammen mit einem Portfolio von QA-Tools eingesetzt, von denen manche tägliche, wöchentliche oder monatliche QA-Prüfungen liefern. Das Wasserphantom kommt bei der System-Inbetriebnahme und bei der fortlaufenden Verifikation der Dosisabgabe nach jedem größeren Upgrade der MR-LINAC-Hardware oder -Software zum Einsatz (also vielleicht ein- oder zweimal im Jahr). „Es geht um Verlässlichkeit und Vertrauen“, sagt Mertens. „Das Wasserphantom wird den Medizinphysikern die Sicherheit geben, dass ihr MR/RT-System exakt für die Kontrolle der an den Patienten abgegebenen Dosis kalibriert ist.“
Über die anfänglichen QA-Anwendungen für MR/RT-Systeme hinaus hat LAP eine Version des Wasserphantoms für die Inbetriebnahme und Qualitätssicherung von Tunnel-LINACs herausgebracht. Sie richtet sich speziell an klinische Nutzer von Halcyon, dem bildgestützten Strahlentherapiesystem von Varian, und an Nutzer von ETHOS, dem KI-fähigen adaptiven Strahlentherapiegerät desselben Anbieters. „Neben dem ursprünglichen THALES 3D MR SCANNER“, so Mertens abschließend, „haben wir jetzt den THALES 3D SCANNER eingeführt. Langfristig wird dieses 2-in-1-Konzept mehr Kliniken und Therapiezentren die Möglichkeit geben, das Wasserphantom zu nutzen.“
Was die Kunden sagen
Automatisierte Workflows, intuitive Software für Datenerfassung und -analyse und minimaler Schulungsaufwand: Das sind nur einige der wiederkehrenden Themen von LAP Kunden, die den THALES 3D MR SCANNER in den letzten 12 Monaten eingeführt haben, um sie bei der Inbetriebnahme von MR/RT-Systemen und bei der Qualitätskontrolle von Geräten zu unterstützen.
Thierry Gevaert ist Professor und Leiter des Bereichs medizinische Physik am Universitätskrankenhaus Brüssel (UZB) der Vrije Universiteit Brüssel (VUB). Das UZB führte den LAP THALES 3D MR SCANNER als eine der ersten Einrichtungen ein. Ausschlaggebend für die Wahl eines Wasserphantoms waren Benutzerfreundlichkeit, eine unkomplizierte Software-Lösung für die Durchführung der Messungen und die Möglichkeit, unterschiedliche Arten von Ionisationskammern zu integrieren. „Der Grund dafür ist, dass unser Wasserphantom nur während der Inbetriebnahme umfassend genutzt wird und danach nur einige Male im Jahr“, erklärt Gevaert.
Insofern erfüllt der LAP THALES 3D MR SCANNER alle Kriterien für die Inbetriebnahme und die Qualitätssicherung des ViewRay MRIdian-Systems von UZB. „Nach nur einer eintägigen Schulung konnten wir die Software des Phantoms für die zügige Erfassung aller erforderlichen Daten nutzen“, fügt Gevaert hinzu. „Dank der vollständigen Automatisierung sparten wir außerdem gegenüber der Nutzung unseres herkömmlichen manuellen Phantoms Zeit bei der Testprozedur im Zuge der Inbetriebnahme.“
Angetan zeigt sich auch Randa El Gawhary, eine Medizinphysikerin am San Pietro Hospital FBF in Rom, wo der LAP THALES 3D MR SCANNER ebenfalls für Charakterisierung und Qualitätssicherung des ViewRay MRIdian-Systems der Klinik genutzt wird. „Das Phantom von LAP hat uns von Anfang an begeistert“, sagt sie. „Das QA-System ist zuverlässig und mit hochwertiger Elektronik ausgestattet, und die Software ermöglicht einen reibungslosen Prozess für schnelle und präzise Messungen.“